Klagenfurt feiert heuer 500-Jahr- Jubiläum, feiert ein Ereignis, das in der deutschen Rechtsgeschichte einzigartig war. Habsburger Kaiser Maximilian I., auch bekannt als der „letzte Ritter“, schenkte Klagenfurt 1518 den Landständen.
Noch nie zuvor hatte ein Kaiser eine ganze Stadt verschenkt!
Das hatte natürlich seinen Grund.
Klagenfurt lag in Schutt und Asche, zerstört und verwüstet durch einen Großbrand. Eigentlich wäre es die Aufgabe des Kaisers gewesen die Stadt wieder aufzubauen, er aber hatte kein Geld.
So kam ihm der Wunsch der Kärntner Landstände, ihnen die Stadt, die Brandruine, zu schenken, sehr gelegen und per Gabbrief wurde der Handel besiegelt. Die Landstände, weltlicher und geistlicher Adel, verpflichteten sich Klagenfurt wieder aufzubauen und zu befestigen. Die Bürger waren zuerst dagegen, die Schenkung aber war der große Glücksfall für Klagenfurt.
Mit 1518 begann der Aufstieg zur Landeshauptstadt. Klagenfurt wurde modernisiert, befestigt, vergrößert, verschönert. Der Adel errichtete seine Stadtpalais, der Lendkanal wurde angelegt. Nach den Plänen des italienischen Meisters Domenico de Lalio erhielt Klagefurt die heute noch existierende schachbrettartige Straßenstruktur, der Neue Platz wurde zum Zentrum. Domkirche, Landhaus, Wappensaal entstehen – damals als protestantische bauten. Klagenfurt war gekennzeichnet von Aufbruchsstimmung, Kraft und Optimismus, wurde zur ständischen Metropole. Und als kraftvolles Wappentier kam der Lindwurm.
Klagenfurt ist übrigens die einzige Stadt Österreichs, die am Reißbrett geplant und auch so umgesetzt worden ist. Die italienischen Baumeister, die hier tätig waren, sorgten auch für den südlichen Charme, der heute noch überall spürbar ist.